L'émergence
du Ressel
- Marcilhac (Lot)

Michael Kühn, Markus Schafheutle (HFGOK), Martin Schär, Fritz Schatzmann (SGHL)


 

 

 

Tauchgang ans Ende der Emergence du Ressel

Grosser Wille und Ausdauer führten zum Ziel, das Ende der Höhle Emergence du Ressel (Marcilhacsur-Célé, Lot, Zentralfrankreich), zu erreichen. Eine kleine Gruppe von Höhlentauchern hat im Sommer 2005 diesen Traum verwirklichen können.

 

1996 hat die Höhlenforschungsgruppe Ostalb/Kirchheim (HFGOK) damit begonnen, die Emergence du Ressel zu betauchen und zu vermessen. Im Wandel der Zeit entwickelten sich die taucherischen Möglichkeiten dermassen, dass immer längere Vorstösse möglich wurden. Bis heute sind in der Ressel insgesamt 5860 m vermessen worden.

 

Die früheren Jahre

Bis zum Jahr 2001 wurde die Emergence du Ressel bis zur Auftauchstelle Block-See von Markus Schafheutle nahezu im Alleingang (bis auf die ersten 700m) vermessen. Im Jahr 2002 verlängerten Markus Schafheutle, Michel Kühn die vermessene Strecke um

die Auftauchstellen Block-See, CO2-Promenade und Biwakhalle. Werner Gieswein unterstützte sie dabei das Material in die Célé zu schaffen.

Im Oktober 2003 hatten Markus Schafheutle und Michel Kühn einen erneuten Forschungsaufenthalt an der Ressel geplant .

Ziel war es, hinter der Biwakhalle so weit wie möglich zu vermessen.

Geschafft haben die beiden den 4. Siphon, den langen See, den 5. Siphon und den

Ressel-Dom. Insgesamt konnten sie 691 Meter Höhlengänge während zwei Tauchgängen vermessen.

Damit war das Ziel für das darauf folgende Jahr bereits gegeben. Im 2004 stand der 6. und bisher letzte bekannte Siphon zur Vermessung auf dem Programm. Nach Aussage von Rick Stanton (Rick Stanton ist der erste Taucher, der bis zum vermeintlichen Ende der Ressel getaucht ist) misst dieser 6. Siphon etwa 1.5 km.

 

Einige Worte zur Tauchtechnik

Sowohl Markus Schafheutle als auch Michel Kühn tauchten mit einem doppelten, passiven, halboffenen Kreislauftauchgerät (RECY‘01 und TRILOBIT). Die Kapazität dieser Kreisel liegt zwischen 12 und 15 Stunden, je nach Arbeitsleistung. Beide trugen DUI Compressed 2 mm Neopren CF 200 Anzüge. Als Unterwäsche eine dicke Lage atmungsaktive Funktionsunterwäsche (z.B. Padagonia Expedition Weight) und

einen Weezle Extrem Plus Unterzieher.

Die Aufenthaltszeiten in der Höhle betrugen zwischen 16 und 23 Stunden inkl. Dekompressions- und Oberflächenpause. Das Arbeitspensum war höllisch.

Obwohl sie die Geräte recht weit zerlegen konnten, war es immer eine Tortur, sie von der einen Seite der Halle auf die andere zu tragen und sie dort wieder zusammen zu bauen. Jeder Schritt wollte bedacht sein. Beim Überqueren der rutschigen und teils wackeligen Steine der Geröllhalden mussten sie darauf achten, dass sich keiner durch einen Misstritt die Füsse verstauchte oder gar schlimmeres. Dagegen waren die Tauchgänge fast ein Kinderspiel, ja geradezu erholsam.

Die Fussmärsche machten sie immer im Tauchanzug. Sie wollten den Vorteil nutzen, ihr Kreislaufgerät auf der anderen Seite, im Wasser stehend wieder zusammenbauen zu können. Das erwies sich aber als unpraktisch.

Erstens sammelte sich der Schweiss in den Beinen und zweitens verbrauchten sie unverhältnismässig viel Kraft durch das erschwerte Gehen im Anzug.

Sie waren sich einig, das nächste Mal die Geräte und Flaschen nur noch in Funktionsunterwäsche zu schleppen.

Als absolut wertvoll erwies sich eine Hilfsmannschaft, welche nach der Rückkehr den Warentransport den Tauchern abnahm.

Ein grosses Dankeschön an die Helfer 2003 Reinhard Koppka und Co.

 

Gasgemische

In der Ressel verwendeten sie folgende Gase: Auf der Strecke vom Eingang bis 20 m Wassertiefe TMX53/32 (53% O2, 32% He, Rest N2). Danach für den tiefen Teil und die Dekompression bis 27 m Wassertiefe ein TMX18/67. Die weitere Deko haben sie dann

wieder mit dem TMX53/32 und mit Sauerstoff gemacht. Durch den O2-Verbrauch im Kreisel liegt das effektiv geatmete Gas bei ca. TMX40/40 und bei ca. TMX15/70. Somit ist gewährleistet, dass die Sauerstoffbelastung der Lunge immer relativ niedrig gehalten wird. Durch den hohen Helium-Anteil haben sie auch ein schnelles Gas für die Dekompression (geht schnell rein und schnell raus). Der Stickstoffanteil liegt bei

15% und ist damit wenig dekobestimmend. Berechnet haben sie die Deko mit dem VPM-Programm in der Stufe VPM-B +2 ( www.v-planner.com ). Als Rechentiefe

haben sie 65 m zugrunde gelegt. Das ergab den abgebildeten Dekompressionplan (bei normaler Fahrgeschwindigkeit benutzen sie die erste Spalte für 45 min). Beim Wechsel vom Tiefengas auf das Dekogas haben sie jeweils 10 min Pause gemacht, damit

das Sauerstofffenster möglichst optimal genutzt werden konnte.

Mit diesem Plan waren sowohl Markus als auch Michel sehr zufrieden.

(Dieselbe Deko-Strategie haben sie in Sardinien schon benutzt)

Trotz der schweren Arbeit nach dem ersten Tauchgang (= 1. Siphon) hatten sie keinerlei Beschwerden und sie fühlten sich sehr wohl. Schön war auch, dass der Verlauf der Höhle im hinteren Bereich den Dekotiefen entsprach, so dass sie mit etwas Geschick bis auf die 30-m-Stufe fahren konnten (mit Unterwasser-Scooter). Auf dem Rückweg im vorderen Bereich funktionierte das nicht so gut. Da mussten sie im Schacht „rumhängen“.

Die Gase bis Biwakhalle hatten sie in folgenden Flaschen untergebracht:

• TMX53/32 in zwei 7er Stahlflaschen auf dem Rücken. Diese haben sie ausschliesslich hinter der Biwakhalle benutzt.

• TMX53/32 in einer 10er Aluflasche für die Deko am Ende des ersten Siphons.

• O2 in 10er Aluflasche für die Deko am Ende des ersten Siphons (Markus eine 4-l-Stahlflasche).

• TMX18/67 in zwei 12er Aluflaschen für den tiefen Bereich. Diese Flaschen wurden nach dem 1. Siphon zusammen mit den Scootern deponiert.

• Eine 10er Sauerstoff lag als Reserve am Höhleneingang

Der Verbrauch war bei beiden etwa gleich gross:

TMX18/67: 1430 l; TMX53/32: 1050 l; O2: 280 l

Jeder von ihnen hatte zwei Scooter. Markus hatte einen doppelten Aquazepp und Michel seine eigene Konstruktion.

Die Sicherheitsmargen waren folgendermassen aufgebaut: Im Falle eines Kreiselausfalls hatte jeder seinen Zweiten Kreisel zur Verfügung. Jeder hatte zusätzlich

eine zweite Stufe eines offenen Lungenautomaten dabei, die mit der Swagelok-Kupplung QC6 auf alle Flaschen steckbar war. Somit hatten sie gastechnisch

immer ein doppeltes Backup (Kreisel und offen). Selbst das Tiefengas in den 12-l-Flaschen wäre ausreichend gewesen, dass einer von ihnen offen und der andere auf dem Kreisel mit den restlichen Gasen hätte hinaustauchen können. Sie benötigten für

das Hineintauchen 60 bar aus einer 12-l-Flasche. D.h. jeder hatten noch eine volle 12er und die angebrochene dabei. Das Tiefengas im offenen System musste für ca. 38 min reichen, für den Rest brauchte man das TMX53/32.

Eine dreifache Redundanz ist schon ein sehr angenehmes Gefühl.

 

Dieses Jahr hätten Markus und Michel diese Redundanz auch beinahe gebraucht. Während dem letzten Tauchgang wollten sie den trockenen Nebengang oberhalb der

Biwakhalle vermessen. Aus Michels Sicht ein waghalsiges Unterfangen. So weit unter Tage auf 6 m, ungesichert hinaufzuklettern. Dabei war das Klettern selber weniger das Problem. Viel mehr machte er sich Sorgen wegen der vielen losen Steine.

Trotzdem; sie stellten ihre Geräte im Siphonsee am Fuss der Halle ab. Während ihrer Abwesenheit rutschte das Gerät von Michel ins Wasser ab. Dabei ist ihm das Malheur passiert, dass er einen Mundstückschieber nicht ganz geschlossen hatte. Als sie von der Vermessung zurückkamen, war einer der Kreisel von Michel vollgelaufen.

Michel zerlegte sein Kreisel und untersuchte, ob noch ein weiterer Schaden vorhanden sei. Fand aber gottlob keinen. Somit hatten sie folgende Rückweg Szenarien zur Verfügung.

1. Benutzen des noch intakten Kreisels mit der Redundanz des offenen Tauchens

2. Neufüllen des gereinigten, abgesoffenen Kreisels mit trockenem Atemkalk und somit wiederherstellen der zweifachen Kreisel-Redundanz.

Glücklicherweise war von Reinhard Buchaly noch ein kleiner Kanister deponiert, den er für seinen CO2-Absorber beim Gehen in der Biwakhalle verwendete.

Michel wählte die zweite Variante und behändigte sich den Atemkalk von Reinhard Buchaly und konnte den Tauchgang so beenden.

 

2004

Das Jahr war geprägt durch die Vorbereitungen der Tauchgänge zu Siphon 6. Damit wird auch ein Biwak für zwei Nächte angesagt sein. Die Planung dazu

wurde sofort in Angriff genommen. Die ersten Übernachtungserfahrungen hatten Michel und Markus im letzten Jahr schon gesammelt. Mit dem neuen Jahr kamen die zwei Taucher Fritz Schatzmann und Martin Schär aus der SGH-Lenzburg dazu.

Michel, Martin und ich machten Gewöhnungstauchgänge bis zur Biwakhalle. Wir stiegen dort auch aus und schauten uns die Abtauchstelle zu Siphon 5, zum Ressel-Dom, an. Seit diesem Zeitpunkt halten wir ein Depot mit Atemkalk in der Biwakhalle, um für Eventualitäten – wie im Jahr zuvor geschehen – gewappnet zu sein.

Aber es sollte anders kommen als geplant. Martin hatte eine schmerzhafte Schleimbeutelentzündung am rechten Ellbogen. So sagten wir die Tour für dieses

Jahr einen Tag vor dem Termin ab. Dennoch blieben wir nicht ganz untätig: Im Juli 2004 tauchten Michel und ich zur Schikane (zwischen Siphon 2 und 3) um Stein-Blöcke zu entfernen, damit die Schikane mit grossem Gerät leichter befahrbar wird. Wir wuchteten

drei Stunden lang einen Kanal von ca. 1 m Breite und 50 cm Tiefe frei und mussten nur bei einer Felsplatte, über welche man nun noch hinübersteigen muss, kapitulieren.

Es war eine sehr schweisstreibende Aktion, aber wir profitierten im folgenden Jahr davon…

 

9. bis 23. Juli 2005

Wir traten mit kleinem Team an: Markus Schafheutle, Michael Kühn, Martin Schär und Fritz Schatzmann.

Die Teamgrösse war nicht so, wie wir sie uns gewünscht hatten. Wie sich später herausstellte, waren wir dadurch aber sehr effizient.

Michel Kühn war am Samstag, den 9. Juli schon in die Schweiz gefahren, um sich mit Martin zu treffen. Am Sonntag sind wir im Konvoi zur Ressel gefahren und haben die Unterkunft in Bréngues bezogen. Markus war bereits eine Stunde vor uns eingetroffen und benutzte schon das Schwimmbad vor dem Haus. Dieses sollte uns nicht nur zur Erfrischung, sondern auch zur Tarierung und Trimmung der Transportröhren noch

gute Dienste leisten. Wir änderten aufgrund der Mannschaftsgrösse unsere

Vorbereitungsstrategie. Am Tag zuvor brachten wir alles Material, welches wir nicht unbedingt zum Abtauchen benötigten, in die Höhle. Wir spannten dazu in der Ressel, in ca. 10 m Wassertiefe, ein Seil und befestigten daran alle Stages, Scooter, Transportröhren und alles weitere Material, welches wir unter Wasser anlegen konnten. Drei Leute schleppten die Ausrüstung von den Autos zum Fluss hinunter, währenddessen sich einer tauchfertig machte und dann alles schwimmend in die Höhle brachte. Sehr bewährt hat sich dabei ein Transportwagen, welcher aus dem Untergestell einer Schubkarre erstellt wurde. Zum bremsen oder ziehen spannte sich einer davor, während eine zweite Person die Karre führte. Am nächsten Tag tauchten wir dann nur noch mit „kleinem“ Gerät ab und legten den Rest der Ausrüstung, unter Wasser, in der Höhle an.

Montag, den 11. Juli richteten wir alle unsere Ausrüstung für einen Gewöhnungs- und Setup-TG klar. Etwa 16 Uhr nachmittags deponierten wir die Ausrüstung in der Ressel, ausgenommen was wir tags darauf zum abtauchen brauchten.

Dienstag, 12. Juli, war 6 Uhr aufstehen und Frühstück angesagt.

7 Uhr Abfahrt zur Ressel. Je früher desto besser, denn ab 8 Uhr reichte die Sonne über den Rand der Berge, was für unsere Vorbereitungen zusätzlich schweisstreibend war.

Anzug anlegen, Doppel-Kreisel schultern und ab ins kühle Wasser. Aber beim Einsteigen ins Gerät riss sich Michel ein Loch in die Armmanschette…

Damit war sein TG beendet.

Auch bei Markus lief es nicht gut. Beim Check seines Doppel-RECY war ein Auswurfventiel verklebt und somit funktionierte der Teiler nicht richtig. Abbruch.

Markus und Michel zogen sich wieder um und warteten auf Martin und mich. Wir entschlossen uns, nachdem Markus und Michel ausfielen, nicht durchzutauchen, aber zumindest wollten wir die Safety-Stages und eine O2-Flasche im tiefen Gang deponieren (wir hatten Bedenken, sie im Eingangsbereich zu lassen, wegen möglichem Diebstahl). Diese Depotflaschen dienten uns vor allem beim zurücktauchen als Sicherheitsreserven. Meine Zusatzaufgabe war, mit dem Scooter bis zur 1000-m-Marke zu fahren, die Leine zu kontrollieren und notfalls zu flicken. Nach dem Tauchgang holten wir die Ausrüstung aus der Ressel und fuhren zurück zur Unterkunft, um die Schäden zu reparieren. Noch am selben Abend konnten sämtliche Reparaturarbeiten erfolgreich beendet werden.

Mittwoch (13. Juli) ein erneuter Anlauf für Markus und Michel. Da wir am Vortag aber keine Zeit mehr hatten, die Ausrüstung von ihnen wieder in der Ressel zu deponieren, brachten wir diese sehr früh am Morgen mit viel Unterstützung von Martin und mir ins Wasser… Eigentlich haben wir zwei geschleppt und Markus und Michel haben sich nur umgezogen!

Geplant war ein TG um die Leine ab 1000 Meter zu prüfen und die ersten drei Depotbehälter einzubringen. Deren Inhalt war Erste Hilfe Ausrüstung, noch mal Atemkalk und ein Benzinkocher. Der TG verlief für die beiden problemlos und sie hatten ihren Spass daran, so wie es sein sollte. Pünktlich 47 min nach dem Abtauchen erreichten die Beiden den Endschacht in 78 m Tiefe und dekomprimierten sich hoch. Dazu flickten sie noch drei Stellen in der Leine (der Verhau wird jedes Jahr schlimmer… als müsse da jeder seine eigene Leine reinspulen). Durch diese Verzögerung hatten sie die erste Luftglocke erst in der 170. min erreicht. Dort deponierten sie alle Tiefengase und den Backup-Scooter. Weiter ging es in 3 bis

5 m Wassertiefe zur Schikane. Den Kanal, welchen Michel und ich im Jahr zuvor frei geräumt hatten, war immer noch frei (wir hatten schon schlimme Befürchtungen).

Das Überwinden der Schikane und der Materialtransport war dadurch viel einfacher geworden.

Nach 210 min hatten sie die Biwakhalle erreicht. Dort deponierten sie die drei Transportröhren und genossen während den 2 Stunden Oberflächenpause den erhöhten CO2-Gehalt und den DIÄT!!- J Müsliriegel...

Den Rückweg konnten sie richtig geniessen.

Alles lief wie am Schnürchen, alles arbeitete perfekt und so sollte es auch (fast) bleiben.

Wir machten zwei Tage (Do./Fr.) Pause, welche wir zur Vorbereitung des Vermessungsvorstosses brauchten. Im Wesentlichen war das Leine wickeln.

Alle 5 m einen Knoten und alle 10 m Fähnchen 1600 m lang (Martin und ich)! Flaschen füllen (mit Martins Booster/Kompressor/Notstromgruppe auf Anhänger ein Aufwand von nicht mal einer Stunde für alle), Transportröhren beladen und trimmen, Schleifsack packen (Backup-Anzug, Ersatzhandschuhe und -füsslinge). Erstaunlicherweise benötigt der Schleifsack, wenn er mal geflutet ist, keinerlei Zusatzgewicht mehr. Transportiert wird er wie eine Stage am linken unteren D-Ring und zusammengehalten wird er mit zwei Spannbändern (Flaschengurte von AP Valves). So sortiert er sich im Strömungsschatten wie eine Stage ein. Freitagabend nach dem Abendessen deponierten wir die Ausrüstung für den Vermessungsvorstoss am Seil in der Ressel.

Unsere Ausrüstung für die 3-Tages-Tour bestand pro Taucher aus folgendem Material, Tauchgeräten und Gasvorräten:

1 x 7 l O2

1 x 10 l TMX 53/32 für den hinteren neuen Teil

1 x 5 l TMX 53/32 für Dekompression

2 x 12 l TMX 18/67 Tiefengas

2 x 7 l TMX 53/32 Rückengas

(nur Wing tarieren und Reserve neuer Teil)

2 x 4 l Argon am Rückengas

1 x Doppelkreisel (RECY oder TRILOBIT)

mit Wing, Bänderung, Stahl-Backplate

1 x Unterzieher WEEZLE und

atmungsaktive Funktionsunterwäsche

1 x Trockentauchanzug (z.B. CF 200 DUI)

weitere Ausrüstung wie Kompass, Bottomtimer, Uhr, Flossen...

 

Biwakmaterial persönlich:

Ersatzanzug (1 DUI TLS 350, passte für Michel und mich), 2 Rettungsdecken (aus Kunststoff damit nichts oxydiert) für Zeltbau, 4 Wäscheklammern, Luftmatratze (7 Kammern, sehr leicht aber etwas zu schmal),

aufblasbares Kopfkissen, dicke PVC-Malerplane (unter die Luftmatratze), Tasse, Besteck, 2 Reserve- Urinalkondome, Fleece-Mütze und -Handschuhe,

Arbeitshandschuhe (man sollte sehr gute nehmen),

Safetyreel (auch als Zeltschnur), Nägel (Heringersatz wenn nötig), Nassfüsslinge, Digitalkamera, 2 LEDStirnlampen,

Reservebatterien

Von allen benutztes Biwakmaterial:

Nahrung (Tüten mit Teigwaren-Fertiggerichte) für 4 Tage, Mineralien und Vitamine in Tablettenform, Schokolade- und Müsliriegel (Reserve), Wassertabletten

(Micropor) super, für das Ansetzen von Trinkwasser,

Kocher und Benzin, Topf mit Deckel (aus dem Topf wurde auch gegessen), Hygienetücher (Hakle feucht)

und ein Stück Seife, Kottüten (Robidogs), Neoprenkleber,

Aquasure, Fahrradflickzeug (Manschetten),

Isolierband (nassklebend), Reparaturset für die Luftmatratzen,

Vermessungsreels (5 Stück mit total 1600 m Leine),

Ersatzkalk ca. 7 kg, Ersatz-O-Ringe: Je 2 Haupt-O-Ringe

LA, Fini, ND 3/8´, ND 1/2´, 2. Stufe ND.

Medizinisches Material

Schere, Skalpell mit Halter, Spin (Schiene) aus Alu,

Wundklammern, Steri-Strips, sterile Faltkompressen,

Mittel gegen Durchfall, Mittel gegen Husten, Antibiotika,

Tramal-Tropfen (Schmerzmittel, Rezeptpflichtig),

Ohrentropfen, Opsite (Wundfolie), Schiene / Gips,

Telfa-Kompressen, Gazekompressen, Fingerschiene,

Ponstan, Aspirin, Wundbenzin, Nasenspray (Triofan),

Sportusalgel, Desinfektionslösung, Wundreinigungstücher,

Elastische Gazebinden 4, 6, 8 cm, Elastische

Binden 4, 6, 8, 10 cm, Klebeband, Feuchte Reinigungtücher,

Taschentücher.

 

Der Vermessungsvorstoss

Am 16. Juli sind wir um 6 Uhr aufgestanden und zur Ressel gefahren. Wir wollten ins Wasser

kommen, bevor die Sonne den Vorplatz erwärmte.

Martin machte den Oberflächensupport.

Um 9 Uhr tauchten Michel, Markus und ich ab und tauchten bis zur Biwakhalle.

Obwohl jeder 5 Stages, eine Materialröhre und den Schleifsack nachzog, fühlten sich alle sehr wendig. Ich führte die Gruppe an, weil mein Scooter am langsamsten war. Markus machte den Schluss. Keine 700 m vom Eingang entfernt fiel Michel beim Handwechsel die Handlampe vor den Shroud (Propeller) des Scooters und wurde sofort angesaugt. Das Geräusch, was daraufhin folgte, war haarsträubend, aber es war lediglich die Rutschkupplung, welche angesprochen hatte. Sein 4-fach-LED-Lampenkopf (von MAL) und Propeller waren unbeschädigt. Ich hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte und wollte gerade wenden, als Michel das Problem gelöst hatte und er die Fahrt wieder aufnehmen konnte. Diesmal erreichten wir nach 55 min den Schacht in 78 m Tiefe. In der ersten Auftauchstelle wurden die Tiefengase deponiert. Ich hatte meine Stage schon bei 21 m deponiert. Für den Rückweg

machte es keinen grossen Unterschied dass wir unterschiedlich ablegten, da wir bei 21 m sowieso einen Gaswechsel-Stopp durchzuführen mussten. Die Backup-Scooter und

O2-Flaschen wurden vor der Schikane abgelegt und an Seilen gesichert.

Zur sicheren Überwindung der Schikane haben wir die Geräte abgelegt und die Ausrüstung Stück für Stück über die Schikane getragen oder gezogen. Den Anzug haben wir dazu angelassen, weil man doch teilweise bis zur Brust im Wasser stand. Danach rüsteten

wir uns wieder komplett aus und schwammen die 80 m bis zur Biwakhalle.

Mittlerweile war es 14:10 Uhr. An einer Ausstiegstelle drei Ausrüstungen – das war zu eng. Also kletterte jeder mit seinem Gerät aus dem Wasser und suchte einen sicheren

Abstellpunkte. Danach deponierten wir die restliche Ausrüstung ausserhalb des Wassers.

Die Anzüge und die Unterzieher (Weezle) wurden komplett ausgezogen. An den Füssen

haben wir Neoprensocken angezogen und darüber die Rock Boots. Wenn man sich bewegte, reichte von der Temperatur her die Funktions-Unterwäsche.

Das Biwak wurde eingerichtet: flache Stelle suchen, PVC-Plane auslegen, Leine spannen, Luftmatratze aufblasen und aus den Rettungsdecken wurde ein Zelt gebaut.

Eine Transportröhre war undicht, es betraf die persönlichen Dinge von mir. Der Schaden hielt sich aber in Grenzen, nichts war wirklich kaputt, nur nass. Trinkwasser richten und Essen kochen. Der Kocher wollte zuerst gar nicht. Auch ihn an den höchsten Punkt in der Halle zu schaffen brachte keine Verbesserung. Für die erste warme Mahlzeit (Pasta mit Broccoli, nicht

ganz gar gekocht) verbrauchten wir fast die Hälfte vom Benzinvorrat, so fett musste Markus unser Koch den Brenner einstellen. Die Stimmung drohte etwas zu sinken, weil jeder sich im Stillen ausmalte, dass von nun an die Nahrung für 3 Tage aus Diät-Müsliriegel und Schokolade bestehen würde. Aber das Problem nahm später eine überraschende Wende…

Nach der ersten warmen Mahlzeit schafften wir die Tauchgeräte zu Siphon 4. Dabei haben wir an den Geräten alle Flaschen abgebaut, sie in einen Schleifsack gepackt und so auf dem Rücken zur anderen Seite getragen. Ab S4 tauchten wir noch mit 2 x 7 l 53/32 und 1 x 4 l Argon auf dem Rücken und 1x 80 cft TMX-Stage für den eigentlichen TG. Das Rückengerät

war die Reserve (das Argon natürlich nicht). Aus Sicherheitsgründen wurde jedes Teil einzeln transportiert, um leicht und beweglich zu bleiben. Der Doppelkreisel war der schwerste Brocken (mit Rückenplatte, Wings und zwei Kreisseln, die mit je 4.5 Kg Atemkalk bestückt sind wiegt das Gerät ca. 60 Kg). Beim Materialtransport haben wir uns gegenseitig unterstützt und gesichert. Der CO2-Spiegel war merklich erhöht, was sich an unserer Leistungsfähigkeit

bemerkbar machte. Wir mussten jedoch den mitgebrachten Oberflächenatmer nicht einsetzen. Zu allem Überfluss war die Luft in der Halle nun auch noch von dem fett verbrannten Benzingeruch geschwängert.

Vor S4 wurden die Geräte wieder tauchfertig zusammengebaut.

Die Toilette, ein delikates Thema. Michel suchte dazu eine Stelle, bei welcher man sich an beiden Seiten festhalten konnte und legte unten einen flachen Stein als „Zielgebiet“ hin. Man konnte nun wie in einer französischen Autobahntoilette sein Geschäft verrichten.

Die „Hakle-feucht“ Tücher zum Reinigen (sehr angenehm, da nassfest), das ganze in die Robbydog-Säcke aufnehmen und verpacken (ekelhaft…). Mit der Zeit zierten eine Menge Beutelchen den Rand der Toilette.

Aber der Geruch hielt sich in erstaunlich angenehmen Grenzen. Hin und wieder konnte man auch mit 2 Beuteln Wasser die Bodenplatte spülen und schon machte es wieder einen freundlichen Eindruck.

Um 21 Uhr legten wir uns alle hin. Zum Schlafen haben wir unseren Weezle wieder angezogen, die Neoprensocken wurden wieder gegen die Sportsocken und Weezle-Boots getauscht. Mütze und Handschuhe machten das Nachtlager richtig kuschelig. Meine'

Luftmatratze war etwas schmal (70 cm), ich rutschte mehrmals runter. Aber dennoch empfand ich die Nacht erholsam.

7 Uhr früh (17. Juli) aufgestanden. Wieder versuchte Markus den Kocher in Betrieb zu

setzen. Zur Überraschung von allen funktionierte er jetzt! Offensichtlich musste die stehende Luft in der Halle erst einmal durchmengt werden, um eine feuerfreundliche Atmosphäre zu schaffen. Markus machte uns einen schönen heissen Tee. Zu Essen dazu gab es Pasta „Napoli“. Unter den Umständen eine göttliche Zusammenstellung!

Um 10:30 Uhr begannen wir mit dem TG von der Biwakhalle durch Siphon 4 (Länge 5 m) und 5 (232 m) bis zum Ressel-Dom. Zuvor packten wir unsere Akkutanks voll mit Müsliriegel und Migros-Schokoladenstängel. Füllten die Trinkbeutel mit Milch (die Milch hielt sich bis zum Schluss) und Saft aus Vitamintabletten in die Beintaschen und wechselten auf unsere „Sparlichter“-LED mit 0.2 A Stromaufnahme. Damit hatten wir für Tage UW-Licht. Auf dem Weg zum Ressel-Dom versuchten wir Leine zu sparen, indem wir die Leinenreste von Rick und Jason zusammenflickten. Nur die letzten 50 m musste Michel eine neue Leine hineinlegen.

Der Ausstieg 11:10 Uhr am Ressel-Dom erlebte ich einfacher als Michel und Markus im Vorfeld immer erzählt hatten. Auch hier konnte jeder mit einem „Kraftakt“ aus dem Wasser herauswaten und an einem trockenen Ort die gesamte Ausrüstung sicher. (was sich

leicht schreibt, aber viel Kraft kostet). Auch hier wieder dieselbe Prozedur: Anzug aus, Weezle aus, Neoprensocken an, Rockboots darüber, Gerät zerlegen und schleppen (gesegnet seien an dieser Stelle die „Quicksnaps“ von Poseidon). Als Kopflicht verwendete ich eine 4-fach LED-Kopflampe, welche ich in der Brusttasche des Weezle transportierte.

Der Ressel-Dom ist steiler und die zu überwindende Höhe grösser als in der Biwakhalle, aber wegen des feineren Gerölls doch leichter zu begehen. Auch wirkt er heller und ist weniger nass. Der Ressel-Dom ist wie die Biwakhalle eine Verbruchhalle mit einer grossen Geröllhalde, nur trockener und deutlich höher.

Die Länge und Breite ist etwa die gleiche wie in der Biwakhalle. Die Luft in dieser Halle war sehr gut. Eventuell befindet sich auf der rechten Seite der Halle ein Schacht. Das muss noch genauer erkundet werden. Der 6. Siphon schliesst sich unmittelbar an den Ressel-Dom an.

Die Schlepperei wollte nicht enden und wir fluchten schon im Stillen vor uns hin, weil wir wussten, dass alles auch wieder zurückgetragen werden musste. Die Abtauchstelle war für drei Taucher sehr eng, aber mit dem Verschieben einiger Steine zu einem „Tisch“ und

stufenweisem Einsteigen konnten wir das regeln.

Punkt 15 Uhr begann ein 4-stündiger Tauchgang in Siphon 6. Ich verlegte die Leine, Markus und Michel vermassen. Markus nahm die Peilung, Michel machte Messpunkte. Ich legte schöne lange Messzüge, dadurch waren die beiden anderen sehr schnell und mir immer dicht auf den Fersen. Das überwiegend helle Gestein erschien gegenüber dem von Siphon 1 recht jung. Grosse Fliessfassetten an der Wand, noch grössere Kolke am Boden. S6 ist von

den Raumdimensionen sehr gross, ähnlich wie der vordere Teil von Siphon 1. In einer grossen Halle konnte man deutlich erkennen, dass die Decke eingestürzt war und die Höhle oben weiterverlief. In dieser Halle war auch einer der nennenswerten Abzweiger Richtung

Norden. Der hintere Teil wurde nicht tiefer als 24 m. Die meiste Zeit aber tauchten wir im 10 m Bereich.

Nach 1335 m und knapp 3 Stunden, waren wir an einem Versturz angekommen. Die letzten 200 m waren schon stark sedimentiert, so dass wir davon ausgingen, dass dieser Teil kaum Ströhmung haben konnte. Es kann davon ausgegangen werden, dass dies wirklich die Endhalle ist. Aufgrund der hinterlassenen „ich-war-auch-da“-Marken“ haben wir sie Kredithalle genannt.

Der Höhlengang ist hier zu Ende, die Höhle selbst endet jedoch nicht. Etwa 250 m südlich der

Endhalle zweigt noch ein weiterer grosser Gang nach Süden ab. Dieser und der zuvor in der ersten Halle markierte, nach Norden ziehender Gang, sind noch unvermessen. Geplant ist sie bei einer weiteren Tour 2006 zu vermessen.

Nach Übertrag des Polygonzuges auf eine Topo-Karte ist klar zu erkennen, dass die Verstürze auf der Oberfläche mit zwei Dolinen korrelieren. So müssen wir annehmen, dass hier kein Weiterkommen sein wird. Der Zweite, südliche Zufluss scheint aber sehr aktiv zu sein, da sich dort kaum Sediment befindet.

Die Querschnittsveränderungen lassen noch auf einen bisher übersehenen Zufluss hoffen oder darauf, dass der Nordgang schön gross wird. Nach Aussage von Jason und Rick sei dem aber nicht so… Eine neuere Expedition wird das zeigen.

Der Rückweg war gemütlich. Michel sammelte alle leeren Reels ein, welche ich nach abgespulter Leine liegen gelassen hatte.

Um 19:15 Uhr waren wir zurück im Ressel-Dom und dann ging die Rackerei wieder los. Beim abtauchen im Ressel-Dom, passierte mir ein Missgeschick. Beim Wiederausrüsten hatte ich nicht bemerkt, dass der Reissverschluss meines Trockentauchanzuges im unteren Bereich gebrochen war. Der Reissverschluss dichtete den Anzug nicht richtig ab und beim Sprung ins Wasser füllte er sich reichlich.

Markus und Michel halfen mir beim schnellen Ausstieg aus dem Wasser und Markus verschloss den Reissverschluss dann ganz. Nach und nach tauchten wir ab.

Zuerst ging ich, dann Markus und als letzter Michel.

Für den Rückweg (600 m Schwimmstrecke) bis zur Biwakhalle benötigte ich mit abgesoffenem Anzug 20 Minuten.

Gefroren hatte ich nicht, aber auch nicht geschwitzt.

Zurück in der Biwakhalle stellten wir unsere Geräte nur noch ab, kein Umsetzen mehr, es war inzwischen 0:30 Uhr in der Nacht. Seit 17.5 Stunden waren wir auf den Beinen und merkten, wie die Müdigkeit uns Kraft raubte. Dennoch gab es heissen Tee und „Knoblauch-Spätzle“-Pfanne (davon hatte wir den ganzen nächsten Tag noch etwas…). Ich versuchte meinen nassen Weezle trocken zu wringen, aber dennoch war das eine kalte Nacht für mich. Um 2 Uhr waren wir alle im Bett. Am Morgen (18. Juli) wurden Michel und ich um 8:20 Uhr von Markus, der mit dem Kochgeschirr klapperte, geweckt. Da der Kocher ein Meter neben Michels Schlafgemach stand, konnte er die erste heisse Tasse Tee im „Bett“ geniessen. Nach

einem weiteren kräftigen Frühstück (heisses Essen gibt schön warm) blieb nur noch das Umsetzten der Geräte und das Verpacken der Ausrüstung. Auch unsere Toilette haben wir dabei verpackt und in einer Röhre mit hinausgenommen (Ordnung muss sein).

Auf dem Rückweg hatte diesmal jeder zwei Transportröhren und diesmal waren sie nicht mehr so gut getrimmt. Irgendwie hatten wir es auch gar nicht mehr eilig. Wir wussten jetzt, dass wir massig Zeitreserve und viel Gas bei uns hatten und Martin draussen auf uns warten würde.

Wir nahmen unsere Stage-Flaschen wieder auf, verstauten und richteten alles mit viel Ruhe und Konzentration, um sicher wieder herauszukommen. Um 14:10 Uhr begannen wir den Rückweg. 5 min später Geräte wieder ablegen, um die Schikane zu überqueren.

Auf der anderen Seite angekommen, nahmen wir die dort zurückgelassenen Scooter und die O2-Stages wieder auf. Wenig später noch die Stages mit den Tiefengasen. Mir stand ein kühler TG bevor, da mein Unterzieher über Nacht nicht trocken wurde. Beim ersten Schacht (Hasenmayer-Dom), in 40 m Tiefe, verfing sich ein Leinenfragment in Markus' Aquazepp-Schraube, was zu einem 15-minütigen „technischen Halt“ führte und zu dem Gelübde, alle

Müllleinen hier noch herauszuschneiden (d.h. Markus fluchte derart laut in sein Mundstück hinein, dass Michel jedes Wort verstand...). Michel fuhr als letzter und hatte so die totale Übersicht, da vor ihm zwei Taucher den Weg ausleuchteten... Genial!

Ein mehrmaliger Ausfall von meinem HID-Lampenkopf (Kabelbruch im EO-Cord) brachte Abwechslung in den langen Rückweg. So kam es, dass wir erst nach 70 min am vorderen Schacht waren. Unsere komplette Ausrüstung (mit Ausnahme der Rebreather und der Stages mit den 9 und 6 m Dekogasen) liessen wir am Depotseil zurück, um sie Tags darauf zu

bergen. Exakt um 19:10 Uhr waren wir draussen. Die Sonne strahlte warm auf uns nieder, wir liessen uns in der Célé einfach zum Ausstieg treiben. Von Martin keine Spur, nur sein Auto stand da. Wir legten unsere Geräte ab und gingen gemächlich die Böschung hinauf.

Da kam Martin gerade mit dem Auto von Michel angefahren, er war nur schnell mal was essen gegangen. Ich hatte Glück im Unglück. Glück, weil der angebrochene Reissverschluss meines Trockis bis hierher gehalten hatte. Unglück, weil ich den Anzug jetzt nicht mehr öffnen konnte. Alle Versuche, den Reissverschluss zu öffnen, waren vergebens. Mit einem scharfen Teppichmesser musste ich den Reissverschluss herausschneiden! Wäre das schon in der

Höhle passiert, hätte ich auf den Reserveanzug von Michel zurückgreifen müssen...

Zum Abschluss des Tages sind wir Essen gegangen und dann haben wir uns auf ein schönes warmes Bett gefreut!

 

Die Ressel hat ein Ende

So scheint es jedenfalls. Mit einer vermessenen Gesamtlänge von 5860 m (Stand Juli 2005) hat die Emergence du Ressel eine beachtliche Länge erreicht. Nur durch die konsequente und geduldige Verfolgung des Projektes, das einst mit einer Initiative der HFGOK begann, war es möglich, einen solch ausführlichen und begehrten Plan zu erstellen. Ein paar Ecken sind

noch offen und bedürfen einer nochmaligen Überprüfung. Überraschungen erwarten wir aber keine mehr. Einmal werden wir voraussichtlich die Tour noch machen. Die Veröffentlichung des kompletten Planes wird Markus machen, wenn alles fertig vermessen und ausgewertet ist. Wer Einsicht in die Daten braucht oder einen Plan haben möchte, soll sich bitte an Markus wenden. Die Veröffentlichung des 1. Siphons findet ihr in der „Spelunca“ oder auf der

Homepage von Frank Vasseur unter www.plongeesout.

com . Man findet vorab schon mal einen kleinen Bericht von Markus auf der Homepage.

 

Sicherheits-Hinweise

In den Auftauchstellen können hohe CO2-Konzentrationen vorkommen. Bisher jedoch ist sie nicht in lebendbedrohlicher Konzentration bekannt.

Weiter haben wir in der Biwakhalle einige in Plastik eingeschweisste Beutel mit Atemkalk hinterlassen. Sie dienen als Sicherheitsreserve. Sollte sie jemand im Notfall benutzen müssen, erwarten wir davon in Kenntnis gesetzt zu werden.